Klinik Schützen Blog

Hier finden Sie spannende Einblicke in die Klinik Schützen Rheinfelden, die einzigartige Klinik im Hotel und wertvolles Wissen rund um Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Neuigkeiten aus den Hotels finden Sie im Blog der Schützen Hotels Rheinfelden.


Stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik – Patienten erzählen

Bei psychischen Krisen oder Erkrankungen, die eine stationäre Behandlung erfordern, haben Betroffene häufig Fragen zu den Behandlungen und zum konkreten Vorgehen. GESUNDHEITHEUTE hat einen Tag in der Klinik Schützen Rheinfelden verbracht und stellt zwei Patientengeschichten vor, die Mut machen.

Stationäre Behandlung in der Psychiatrie

Michael entwickelte sich von einem aufgeschlossenen Menschen in jemanden, der sich immer mehr zurückzog, und Mühe hatte, sich im Alltag zurecht zu finden. Er versuchte, weiterhin zu funktionieren, für andere da zu sein, jedoch nahmen die sozialen Ängste immer mehr zu.

Im Mai 2023 realisierte Michael, dass er Hilfe braucht, und entschied sich für einen Aufenthalt in der Klinik Schützen. Hier wurden eine generalisierte Angststörung sowie eine Erschöpfungsdepression diagnostiziert. Er begann mit Atem-, Akupressur- und Bewegungstherapie sowie Yoga zusätzlich zur intensiven psychotherapeutischen Behandlung. Dabei lernte er, achtsamer mit sich selbst umzugehen. Heute kennt er sich selbst besser, achtet stärker auf seine Bedürfnisse und Emotionen und bewegt sich wieder stabil in seinem Alltag.

Wie wirkt die stationäre Behandlung?

In die Klinik Schützen werden Betroffene stationär behandelt, die sich für eine solche Behandlung motiviert zeigen. Der Entschluss für eine intensivere Therapie wird häufig im Rahmen einer ambulanten Behandlung getroffen. Die stationäre Behandlung dauert in der Regel vier bis acht Wochen. Nach einem Abklärungsgespräch werden vorwiegend Menschen mit Angsterkrankungen, Depressionen, Ess- oder Schmerzstörungen sowie Persönlichkeitsstörungen stationär psychotherapeutisch-psychosomatisch behandelt.

Michael meint dazu: «Wenn man im Alltag sehr eingeschränkt ist und selbst nicht weiterkommt, bildet ein solcher Aufenthalt ein Fundament, um nach und nach ins normale Leben zurückzufinden.»

Dr. Daniela Wetzel-Richter, Leitende Ärztin, betont, wie wichtig es ist, dass sich Betroffene auf die Therapien einlassen. Es geht vor allem darum, sich selbst besser kennenzulernen und neue Handlungsspielräume und Strategien im Umgang mit Belastungen zu erarbeiten. Eine stationäre Behandlung bietet eine grosse Vielfalt an Therapieangeboten und hat eine hohe Behandlungsintensität. Für Michael war entscheidend, Strategien zu erlernen, die er auch in seinem Alltag hilfreich einsetzen kann.

Mit Bewegung zur Genesung

Moderatorin Jeanne Fürst versucht sich für die Sendung an Eskrima, einer Kampfkunst mit Schlagstöcken. Das Ziel: Dynamik, Rhythmus und Koordination der Patienten zu fördern, um sie aus ihrem Gedankenkarussell herauszuholen. Dr. Hanspeter Flury erklärt, wie das funktioniert: «Angstpatienten, Patienten mit Depressionen oder chronischen Schmerzen erleben den Körper und das Denken oft einseitig. Solche Spezialtherapien öffnen und fördern die Wahrnehmung des Körpers.» Die Therapien werden zwar auf die Fähigkeiten und Vorlieben der Patienten abgestimmt, sollen sie aber auch mit Neuem konfrontieren und sie aus der Komfortzone holen.

Gruppentherapie als Weg aus der Isolation

Kascha litt an einer Depression mit weitreichenden Folgen: «Ich hatte mich völlig isoliert und keine Kraft mehr für menschliche Interaktionen und soziale Kontakte.» Sie litt auch unter körperlichen Symptomen und nahm stark ab. Alles drehte sich bei ihr darum, nach aussen die anstrengende Rolle einer fröhlichen Frau zu spielen. Erst in der Behandlung der Depression wurde klar, dass Kascha auch an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Die Borderline-Symptome zeigen sich in extremem Schwarz-Weiss-Denken und Hass, besonders auf sich selbst.

Komplett ausgelaugt sucht Kasha einen neuen Ansatz und verbringt 7 Wochen stationär in der Klinik Schützen. Körpertherapien und der geschützte Rahmen taten ihr gut, ebenso wie die Gewissheit, dass immer jemand erreichbar ist, 24 Stunden am Tag. Obwohl sie der Gruppentherapie zunächst skeptisch gegenüberstand, empfand sie den Austausch in der Gruppe als besonders hilfreich. Sogar neue Freundschaften zu Mitpatienten entstanden. Ihnen muss man den eigenen Zustand nicht erklären. Kasha ist nicht geheilt und nimmt weiterhin Medikamente, aber sie hat wieder Freude am Leben gefunden und befindet sich in einem positiven psychotherapeutischen Prozess.

Zurück ins Leben

Beate Immel erklärt: «Patienten, die zu uns kommen, dürfen eine Verbesserung erwarten. In den Wochen des stationären Aufenthalts kann jedoch nicht alles gelöst werden., Deshalb ist eine gute ambulante Nachbehandlung zentral, um das Gelernte zu vertiefen und zu festigen.»

Die Klinik Schützen bietet eine Vielzahl von Therapieformen, die individuell auf die Patienten abgestimmt werden. Durch den ganzheitlichen Ansatz finden die Betroffenen den Weg zurück ins Leben.


Siehe auch:

TV-Beitrag «Gesundheit heute» – Sendung vom 15.06.2024
Stationäre Behandlung in der Psychiatrie 

VERÖFFENTLICHT AM 24.SEPTEMBER 2024

 

Weiterführende Informationen zum Themen Depression,Angsterkrankungen,Psychotherapie,Burnout:

Keine Angst vor der Psychotherapie

Was tun, wenn Ängste immer stärker werden?

 

Haben Sie Fragen zum Thema?
Tel 061 836 26 26, info@klinikschuetzen.ch

 

Stichworte

Angst

Burnout

Depression

Psychotherapie

Stimmungsschwankungen

Verhaltnstherapie

Inhalte teilen